Es hatte einige Füße im Boden, aber dieses Stück Land mit Trullo und Lamia in Süditalien gehört uns.

Es ist noch etwas kalt. In den letzten Tagen hat es viel geregnet. Apulien ist nicht ohne Grund der Gemüsegarten Italiens, Regen gehört also dazu. Auf der anderen Seite die meisten Sonnenstunden in Europa. Wir werden unseren Trullo renovieren und ihn nachhaltig und autark machen. Wir wollen eine Grube bauen und die Sonne so oft wie möglich als Energiequelle nutzen.

Das Haus steht auf einem Hügel, schön in der Sonne und die Wiese war ein altes Flussbett, also sollte es Wasser geben. Das Besondere an den Trulli ist, dass sie alle gleich der Sonne zugewandt sind.

200 Symbole
Die Trulli haben etwas Mystisches mit den Schildern auf dem Dach. Wir sind in den 70er Jahren aufgewachsen, so dass das Hippie-Gefühl auf uns wartet: Friedensmann, Ying-Yang-Symbole, Sonne, Mond und Herz, es ist nur eine Auswahl von mehr als 200 Symbolen, die oft die Trullo-Dächer schmücken. Sie sind oft primitive christliche Symbole, die Schutz vor dem Teufel boten oder Ihnen eine gute Ernte bescherten.

Bewohnbar
Zum ersten Mal öffnen wir selbst die Haustür unseres Hauses in Martina Franca. Der Trullo, der uns verkauft wird, ist alstrulli abitabili, also bewohnbar. Dies unterscheidet sich nur von dantrulli rustici, den echten Renovierern.

Unser Trullo ist innen komplett verputzt. Heute fangen wir an, den Kalksteinstuck aus den 70er Jahren zu befreien. Wir haben zwei Schlagbohrmaschinen mitgenommen und werden an die Arbeit gehen.

Wir wissen nicht genau, was wir gekauft haben
Zum Glück haben wir Strom im Haus, das hat der Makler Pierdonato arrangiert. Wir haben noch keine Geometra (Architekt, Ingenieur und Vorgesetzter, der die Genehmigungen bearbeitet und die Arbeiten überprüft) aufgenommen, weil wir eigentlich nicht genau wissen, was wir gekauft haben. Die beiden vorherigen Besuche waren beim Makler, und er hatte es immer eilig.

Der Stuck fliegt um uns herum, als wir den Schläger einspannen lassen, nach ein paar Minuten haben wir die Fähigkeit und wir sehen, dass sich tatsächlich ein schöner heller Stein unter dem Stuck verbirgt. Darauf freuen wir uns seit Monaten.

Feuchtigkeitsflecken: das ist die Realität
Nach der ersten Euphorie sehen wir uns der Realität gegenüber. Es gibt einen feuchten Fleck im Deckengewölbe der Lamia und die Rückwand des Hauses ist auch ziemlich nass. Im Inneren wächst sogar eine Möhre, ein Punkt der Aufmerksamkeit. Die Elemente der Natur haben das Haus erfasst, das in den Sommermonaten nur wenige Wochen genutzt wurde. Ein solcher Trullo ist im Sommer schön kühl und im Winter warm, kann sich aber auch im Winter feucht anfühlen, wenn er nicht bewohnt ist.

Keine Klärgrube
Wir stellen auch fest, dass beim Spülen der Toilette keine Klärgrube vorhanden ist. Der Makler war schon sehr vage, als wir danach fragten, aber es ist kein Wunder, dass die Brombeersträucher in der Nähe des Hauses so üppig sind.

Unser Trullo ist rund 150 Jahre alt und besteht mit Ausnahme einiger Eisentüren überwiegend aus Stein. Unterhalb des Hauses befindet sich die Zisterne, ein Wasserkeller. Sobald die Toilette gespült ist, läuft die Wasserpumpe geräuschvoll unter dem Haus an. Zur Zeit wird das Wasser von einem LKW transportiert, der die Zisterne füllt. Wir werden die Pumpe später ersetzen.

Stein für Stein
Indem wir den Stuck entfernen, lernen wir das Haus Stein für Stein kennen. Heute Nacht werden wir wieder in der genuesischen Masseria von Gianfranco übernachten, der auch seine Schlossfarm Stein für Stein in ein B & B umgebaut hat. Vielleicht sollten wir Zeichnungen anfertigen und einen Auftragnehmer beauftragen oder Angebote einholen, da neben der Sprachbarriere auch die anderen Bauvorschriften eine Rolle spielen.

Obwohl wir gerade ein paar Quadratmeter Stuck entfernt haben, wird der italienische Traum immer stärker.

Bohrtag
Nach einem weiteren Tag des Trinkens klingen wir mit einem Glas Primitivo, dem vollen würzigen Pugliese-Rotwein. Wir sagen uns, buona notte campione, schöne Träume über das Traumhaus.